12.10.2022, Illingen (Saar)

Projekt „Schule der Nachhaltigkeit“ – zweites Netzwerktreffen

Auf Einladung der proWIN pro nature Stiftung hat am 30. September das zweite Netzwerktreffen der „Schule der Nachhaltigkeit“ in der proWIN Akademie stattgefunden.
Das Projekt „Schule der Nachhaltigkeit“ wurde 2019 initiiert. Es fungiert als Dachmarke für nachhaltige Schulentwicklung im Saarland und widmet sich der Aufgabe, dafür notwendige Prozesse anzustoßen. Entsprechende Inhalte erarbeiten als Partner der Initiative die saarländischen Ministerien für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz sowie Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, das Landesinstitut für Pädagogik und Medien, die Naturschutzjugend im Naturschutzbund Saarland (NaJU) und das Netzwerk für Entwicklungspolitik im Saarland (NES) – und die proWIN pro nature Stiftung. Es wurde ein Gütesiegelprozess konzipiert mit dessen Hilfe Bildungseinrichtungen im Saarland ihre nachhaltigen Ansätze offiziell bestätigen lassen können. Voraussetzung ist die Erfüllung diverser Kriterien im Rahmen eines mehrstufigen Zertifizierungsverfahrens.

„Schule der Nachhaltigkeit“ beschäftigt sich mit den Themen Ressourcenverschwendung, Plastikvermüllung, Erderwärmung und Artensterben sowie mit der allumfassenden Fragestellung: Was können wir – auch im Kleinen – tun, um diesen bedrohlichen Entwicklungen entgegenzuwirken? Das Strategiekonzept fußt auf dem Herzstück der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und den „17 Zielen für nachhaltige Entwicklung“.

Zu den wesentlichen Ansätzen der Initiative zählt der regelmäßige Austausch aller Engagierten und die Vorstellung bzw. Auszeichnung der teilnehmenden Projekte. Genau das fand am 30. September in der proWIN Akademie statt. Vorträge und Workshops rundeten das Programm ab und sorgten für Informationsaustausch und Wissenstransfer.

Zwei der führenden Frauen in saarländischen Ministerien honorierten den engagierten Einsatz der Bildungsreinrichtungen und machten das Projekt rund um das Thema Nachhaltigkeit zur Chefinnensache: Petra Berg – Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz sowie Justiz – und Christine Streichert-Clivot – Ministerin für Bildung und Kultur – überreichten höchstpersönlich das Gütesiegel an erfolgreich zertifizierte Schulen. Über die Erfüllung der Pflichtkriterien hinaus, beeindruckten diese allesamt mit Kreativität, Leidenschaft und einer ausgeprägten sozioökologischen Verantwortungskultur. Einer Kultur, das wurde an diesem Tag deutlich, die vom ambitionierten Einsatz der Basis lebt: von den Schulleitern:innen, Lehrer:innen und Schüler:innen.

Den Abschluss der Tagesveranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion. Sie bot Raum für Diskurs auf Augenhöhe und behandelte die Frage, wie die Integration des Themas „Nachhaltigkeit“ stärker bildungsrelevant umgesetzt werden kann. Als wesentlicher Ansatz wurde dabei diskutiert, ob die Einführung eines Pflichtfaches „Nachhaltigkeit“ eine Lösung sein könnte. Die Wichtigkeit der offenen Debatte zugunsten einer lebenswerten Welt unterstrich Umweltaktivist und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke, der eigentlich zu einem Impulsvortrag geladen war: Diesen stellt er aus freien Stücken zurück. Denn anstatt nur seine persönlichen Eindrücke und seine Meinung mit dem Publikum zu teilen, hielt er es für wichtiger gemeinsam zu diskutieren und sich der Thematik von verschiedenen Seiten zu nähern.

An der diversen Diskussionsrunde – geleitet von Moderatorin Isabel Sonnabend – nahmen neben Jaenicke Vertreter:innen aus den Bereichen Politik, Bildung sowie Non-Profit-Organisationen teil. Es diskutierten: Yara Hamoud und Lennart Morsch, Schüler:innen der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen (GGS NK), Jan Benedyczuk, Bildungsstaatssekretär des Saarlandes, Samira Scheibner, Umweltministerium, sowie Benjamin Kiehn, proWIN pro nature Stiftung.

Vielfältige Ansichten und Meinungen, aber in einem waren sich alle einig: In Sachen Nachhaltigkeit ist noch jede Menge Luft nach oben.

proWIN pro nature Stiftung

Die Naturschutzstiftung proWIN pro nature wurde 2016 ins Leben gerufen. Die Gründung der wohltätigen Organisation geht auf das Umwelt- und Tierschutzengagement der proWIN Gründerfamilie zurück. Die primären Förderziele der Stiftung liegen im Umwelt- und Artenschutz sowie Umweltbildung und -erziehung. Es besteht ein regionales, überregionales und internationales Engagement. Kurator der Stiftung ist Michael Winter.